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Meer und Felsen
Mit
schäumender Bugwelle
stoßen wir
von neuem
durch das Beharrende:
dorthin, wo es
dem Fliehenden
zu begegnen scheint,
das Meer dem Himmel,
ohne ihn jemals
zu erreichen.
Beharren und Fliehen,
die Kräfte des Alls,
bestimmen
auch unseren Weg,
die wir fahrend
verweilen
und
der Schwere verhaftet
dahinschießen. So
nahen wir uns
den Felsen aus Kalk,
die tauchen auf
aus dem ewig
Rinnenden,
das sie zerreibt.
Das Bewegliche
ist stärker
als
das Starre;
und Menschen,
die wie Steine sind,
können wohl
zerfallen und
zermalmen, Tödliche,
doch
nicht überwinden.
Nur die Bewegung
bleibt
wie dein
Gesicht,
das aus der Tiefe
schimmert
und spielt
mit dem Licht
in den lächelnden
Wogen.
1987
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Von einem Fenster
der Charite´
Schwelt ein gelber Schimmer
durch das Nebeltuch;
kühle fließt Geruch
welken Laubs ins Zimmer.
Steh ich, um zu schauen,
wie die Öde weilt,
wo die Stadt sich teilt
und versinkt im Grauen.
Strömt es trüb zum Hafen;
und die Bäume weinen.
An den Mauersteinen
will der Efeu schlafen.
Weiß doch, wird im Warmen
auch die Grenze blühn,
wird es Gold und Grün,
wenn wir uns umarmen.
1955
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