Baum! wem will ich mich versöhnen
Es ist ein heller Funke und ein reines Sehnen
fortglühend meinem bangen Körper anvertraut.
Die Tage tanzen. Baum! wem will ich mich versöhnen –
die Stimme schwingt herauf: nun läute kalt und laut.
Ich trage alle seltnen Stunden an das Licht
aus Schleiern sich entringend; Land und Winde
sind Kleid und Herberg gut. Sie flüstern nicht Verzicht,
sie hassen trinkend blind, daß ich mich freier finde.
1948 |
|
|
Transport damals
Liegend krumm im Haß der Dunkelheit,
rings umschlossen
hart von Holz,
keuchend in der Leiber Würgekleid,
fort
von Park und Dom, von Angst und Stolz
fahren, stürzen in
den Schlund hinab:
und es gäbe keine Wiederkehr?
Oder ist
schon dies das Massengrab,
Mund voll Erde, und das Auge
leer?
Wacht nur noch die Planke, wund und weh;
hofft, daß
wieder sie im Lichte steh;
bäumt sich auf, und weiß: was
einst wird sein?
Schwüle Hauche streifen das Gesicht.
Fiebern, röcheln, aber leben nicht?
Zieh dein Leben tief
in dich hinein.
1961
|